Katja Ebstein in concert
Große Fußstapfen.
Zugegeben: Ich war schon ehrfürchtig, eine Grande Dame des Schlagers, die gleich dreimal Deutschland beim ESC vertreten hat, kennenzulernen. Der Name Katja Ebstein hat mich als Kind der Siebziger von klein auf begleitet und repräsentiert für mich die immer seltener werdende Spezies des „A-Promis“.
Katja wurde bereits von Branchengrößen wie Jim Rakete fotografiert. Mir war klar, dass ich hohe Erwartungen würde erfüllen müssen. Zudem konnte ich nicht auf dem sicheren Terrain meines Studios agieren, sondern während zweier laufender Konzerte in den Berliner „Wühlmäusen“ und dem Schloss Oranienburg.
Diese Aufgabe brauchte extrem aufwendige Objektive und das Gefühl für den richtigen Augenblick, zumal es sich verbietet, während eines Konzertes ständig den Ort zu wechseln.
Ungewöhnlich viel Persönlichkeit.
Damals wie heute steht Katja Ebstein auch für politische Botschaften und Positionen. Auch diese Ausdrucksstärke und Engagement der Künstlerin sollte erkennbar werden.
Mit Leib und Seele.
Trotz eines vollen Hauses gelang es auch, Aufnahmen zu schaffen, die gleichsam die Einsamkeit der Künstlerin auf der Bühne, aber auch die Intensität der Situation abbildet.
Ein Abend mit Zugaben.
Ich erhielt die Chance, vor und nach dem Auftritt auch einige persönlichere Bilder anzufertigen, die Katja abseits der Bühne zeigen.
Ich fand es faszinierend, kurz nach einem großen Auftritt einen Menschen zu erleben, der auf mich wirkte, als sei gar nichts besonderes passiert, nachdem er minutenlangen Applaus bekommen hat.
Konzertfotos sind harte Arbeit. Es ist nicht zu vermeiden, weit mehr als eintausend Bilder aufzunehmen, weil man in einer Größenordnung Glück braucht, das man nicht mit Jahrzehnten an Erfahrung erzwingen kann.
Konzertbilder erfordern auch einige Nacharbeit, weil wegen des schwer kalkulierbaren Lichts und der raschen Bewegungen viel Schärfe und Details nachgearbeitet werden müssen.
Dennoch schätze ich diese Herausforderungen immer wieder aufs Neue, denn neben dem Künstler gilt es auch ein Stück weit, die Stimmung des Augenblicks zu transportieren.